Vor 2 Wochen wurde eine Gelbwangenschildkröte in einem Angelteich “geangelt”. Das 1,5 Kg schwere Tier hatte einen Köder samt Haken verschluckt. Bei der Vorstellung in der Praxis war aber selbst mit einer endoskopischen Untersuchung des Schlundes in Narkose kein Haken mehr zu entdecken. Das Durchtasten des Halses führte aber letztendlich zum Ziel: der Angelhaken hatte sich wohl durch die Halsbewegungen der Schildkröte durch die Speiseröhrenschleimhaut in das Bindegewebe zwischen Speiseröhre und Haut geschoben. Da das Tier ja entspannt in Narkose lag, konnte nach Reinigung und Desinfektion der Haut ein kleiner Schnitt gesetzt werden, durch den der Haken entfernt werden konnte. Inzwischen sind die Fäden gezogen und die Schildkröte lebt jetzt in einem Gartenteich, in dem garantiert nicht geangelt wird.