In unserer Praxis wurde eine 12-jährige Hündin vorgestellt, der es seit einigen Tagen schlechter ging und die nun bei reichlicher Wasseraufnahme das Futter komplett verweigerte. Die Temperatur war nur leicht erhöht. Die Hündin machte einen lustlosen und schlappen Eindruck. Bei der Untersuchung wurden unter anderem auch sehr angespannte Bauchdecken und eine hohe Druckempfindlichkeit im Bauchbereich festgestellt. Die Hündin zeigte keinen Ausfluss. Die Frage nach der letzten Läufigkeit konnte nicht beantwortet werden, da nie Läufigkeitssymptome bei der Hündin aufgefallen waren. Bei der Ultraschall-Untersuchung ließen sich Kinderarm dicke Gebärmutterhörner darstellen. Im vorderen Bereich der Bauchhöhle fielen erst einmal nicht zu erklärende blasige Gebilde auf. Wir beschlossen in Einvernehmen mit dem Besitzer die schnellstmögliche Entfernung der Pyometra (vereiterten Gebärmutter).
Bei der Operation fand sich auch die Erklärung für die blasigen Gebilde in der Bauchhöhle. Beide Eierstöcke waren großzystisch entartet. Normalerweise sind sie etwa bohnengroß, hier hatten sie die Größe einer Kinderfaust bzw. einer kleinen Männerfaust erreicht. Durch die damit verbundenen Hormonstörungen war es zur Pyometra gekommen, die durch den Eiter zur Vergiftung der inneren Organe geführt hat.
Nach Entfernung der Gebärmutter und der entarteten Eierstöcke befindet sich die Hündin wieder auf dem Weg der Besserung.
Wir empfehlen jedem Halter einer Hündin, Aufzeichnungen über die Läufigkeiten zu führen. Insbesondere sollten das Datum des Beginns der Läufigkeit, die Dauer und Abweichungen vom normalen Verlauf der Hitze notiert werden, um Veränderungen am Geschlechtsapparat der Hündin schneller erkennen zu können.
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