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Zahnpflege und Maulhöhlenerkrankungen

Auf dem Seminar “Maulhöhlenerkrankungen bei Hund und Katze” am 05.05.2012 in Bochum wurde den Seminarteilnehmern mitgeteilt, dass sich durch eine gute Maulhöhlenhygiene – also Zähneputzen und Gabe von Zahnpflegesticks – bei Hund und Katze die Lebenserwartung um 1-2 Jahre verlängern ließe.

Dies ist dadurch bedingt, dass durch eine gute Maulhöhlenhygiene die Bildung von Zahnbelägen verhindert wird. Dies bedingt wiederum weniger Zahnstein, weniger tiefe Zahnfleischtaschen, weniger Parodontitis und damit das Verringern oder gar Verhindern des Eindringens von Bakterien und Viren über den Zahnbereich in den Körper, wo diese Keime dann die inneren Organe befallen und schädigen können.

Immer wieder stellen wir in der Praxis Zahnbeläge, Zahnstein und damit einhergehende Zahnfleischentzündungen bei Hunden und Katzen fest.  Und dies bei zum Teil noch recht jungen Tieren. Unsere Empfehlung lautet daher Zahnpflege bereits ab dem Welpenalter. Je früher man mit dem Zähneputzen beginnt, desto leichter gewöhnen sich Hund und Katze an die Zahnpflege. Insbesondere beim Hund kann man mit der Auswahl der Geschmacksrichtung der Zahnpasta die Gewöhnung für das Tier erleichtern. So wird uns immer wieder von Tierbesitzern berichtet, dass sich ihr Hund auf das Zähneputzen freut, da es durch den leckeren Geschmack in seiner Erinnerung positiv belegt ist. Kauknochen können das Zähneputzen nur bedingt ersetzen, da sie oft viel zu schnell vom Hund zerbissen sind und daher kaum mechanische Reinigungskräfte entfalten können. Eine große Beinscheibe hält da schon länger, man muss aber auch bedenken, dass sich der Hund mit dem Unterkiefer in der Beinscheibe verklemmen kann. Der Hund sollte daher beim Kauen der Beinscheibe nicht unbeobachtet sein. Bei den kleinen Hunderassen bietet sich auch die Gabe von getrockneten Häuten an. Kleine Rassen haben hieran in der Regel eine ganze Weile zu kauen. Ist der Zahnstein schon zu weit ausgebildet, hilft nur noch die Zahnsteinentfernung. Wir führen diese in unserer Praxis mittels Ultraschall durch. Auch die Zahntaschen werden mit gereinigt, da sich dort auch Zahnstein bildet. Anschließend erfolgt noch eine Politur und Fluoridierung des Gebisses, damit die Zahnoberflächen nach der Zahnsteinentfernung wieder schön geglättet werden. Diese Maßnahmen können naturgemäß bei Tieren nur in Vollnarkose vorgenommen werden. Daher ist eine Terminabsprache erforderlich. Wenn ihr Tier betroffen ist, setzen Sie sich mit uns in Verbindung – wir schauen dann ihrem Tier ins Maul